Schlafen

Träum schön! Auf einem Nackenstütz­kissen

Hier zählt die individuelle Lösung

Kissen-Einmaleins: die besten Tipps von Schlaf-Experte Markus Kamps

Ohne guten Schlaf wird der Alltag oftmals zum Stresstest – wir sind müde, unkonzentriert, Verspannungen und Kopfschmerzen plagen uns zusätzlich zu den üblichen Herausforderungen. Die Ursachen für schlechten Schlaf sind vielfältig. Das richtige Kissen – zum Beispiel ein Nackenstützkissen – wäre schon mal ein erster guter Baustein für besseren Schlaf. Schlafcoach Markus Kamps erzählt, worauf es ankommt.

Tief und fest schlafen, morgens erholt aus dem Bett springen – so sollte es sein. Genau das bleibt aber für knapp über 40 Prozent der erwachsenen Deutschen ein Traum (Quelle: Statista Consumer Insights, https://www.zeit.de/news/2022-08/06/viele-in-deutschland-schlafen-schlecht). Sie gaben in einer Befragung im Jahr 2022 an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten eher schlecht geschlafen haben. Die Ursachen sind so individuell wie vielfältig und sollten immer im Einzelfall geklärt werden. Ein erster Schritt zu besserem Schlaf ist das richtige Kissen. Nur – welches ist das Richtige?

300 bis 400 Kissenarten gäbe es auf dem Markt, so Schlafcoach Markus Kamps, beispielsweise bequeme Kissen mit unterschiedlichen Füllungen zum Knautschen und Kuscheln. Daneben gäbe es Kissen mit einer definierten Form. Diese werden unterschieden in vorgeformte und veränderbare Kissen. Letztere sind modular aufgebaut. Sie können individuell angepasst werden in Höhe, Neigungswinkel und Form, damit sie optimal zur Anatomie des Schläfers passen.

Kissen sind gemütlich, aber nicht jedes passt zum Schläfer. (Foto: pixabay.com)

Nackenstützkissen gehören zu den vorgeformten Kissen, die durch ihrer spezielle Form Nacken und Wirbelsäule entlasten. Sie haben einen oder zwei Wulste, sind oftmals in unterschiedlichen Höhen zu bekommen und bestehen aus Schaumstoffen mit einer Memory-Funktion. Aber: „Sie passen oder eben nicht“, so Kamps. Deshalb sollten sie im Rahmen einer Beratung durch einen Experten im Bettenfachgeschäft ausgesucht werden. Seine grobe Richtlinie für die richtige Wahl lautet:

Je kürzer der Hals, desto weniger Wulst und desto weniger geformt sollte das Kissen sein.  

Je länger der Hals und je tiefer der Nacken, desto mehr Wulst und desto stärker geformt sollte das Kissen sein.

 

Die richtige Kissenwahl kann den Schlaf verbessern. (Foto: pixabay.com)

Und was passiert, wenn das Kissen nicht zum Schläfer passt? „Ist die Stütze zum Beispiel zu schwach, knickt der Nacken des Schläfers beim Liegen zu stark ab. Das kann einiges auslösen, von Spannungskopfschmerzen am nächsten Tag über die Verstärkung von Nackenbeschwerden, die bis in die Arme und Finger ausstrahlen“, so Kamps. Problematisch würde es aber oft erst bei der Betrachtung verschiedener Lagen – wir schlafen ja nicht immer in der gleichen Position. 30 bis 60 Mal drehen und wenden wir uns in der Nacht. „Diese Bewegung brauchen wir für die gleichmäßige Abnutzung aller doppelten Organe, das ist gesund und völlig normal“, erklärt er.

Ein Nackenstützkissen sollte deshalb so ausgewählt werden, dass es zwischen Rücken- und Seitenlage funktioniert. „Es braucht einen Mittelweg“, betont Kamps. Das bedeutet: „Ich suche das Nackenstützkissen zum Beispiel nach der Rückenlage aus und wähle dann ein etwas flacheres, damit es auch in der Seitenlage funktioniert. Auch hier hat er eine Formel parat:

Je mehr Seitenschläfer, je breiter die Schultern, je härter die Matratze, desto höher das Kissen.

Je mehr Seitenschläfer, je schmaler die Schultern, je weicher die Matratze, desto flacher das Kissen.

Wenn das Nackenstützkissen dann in der Höhe doch nicht ausreicht, müsse mit der Matratze und dem Lattenrost ausgeglichen werden, fährt der Experte fort. Womit er einen weiteren wichtigen Punkt anspricht: Optimal sei es, die gesamte Schlafsituation zu betrachten, denn Matratze, Lattenrost und Kissen sollten aufeinander abgestimmt sein, um Wirbelsäule und Nacken optimal zu entlasten.

 

Experten-Tipp: Darum sollte es in der Beratung gehen

Markus Kamps: „Ein guter Fachverkäufer, eine gute Fachverkäuferin, der oder die das Thema ernst nimmt, sollte auf jeden Fall nach der Schlaflage fragen, ob man eher auf dem Rücken, der Seite oder dem Bauch schläft. Er sollte fragen, ob Kunde oder Kundin mit offenem Fenster schläft, weil Zugluft manchmal auch eine Rolle spielt. Außerdem nach Matratze und Lattenrost, nicht um diese zu erneuern, manchmal muss das natürlich sein, sondern um zu verstehen, welche Höhe das Kissen haben muss. Und vielleicht wird auch gefragt nach dem Tagesablauf habe ich eher Nackenschmerzen, weil ich viel im Büro sitze oder weil Kissen, Matratze und Lattenrost nicht zusammen funktionieren?

 

Unser Ansprechpartner:

Markus Kamps ist Schlafcoach und erster deutscher Präventologe mit Fachrichtung Schlaf und Stressberatung. Geboren in einer „Bettenhaus-Familie“ widmet er sich seit über 20 Jahren den Themen Schlaf und Rückengesundheit, berät Privatpersonen und Unternehmen. Mehr unter: www.Kamps-Services.de und www.markus-kamps.de